Collecting Teardrops - 4 Kapitel 3
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4 Kapitel 3

"Ich la.s.s dich das nicht machen! Du machst dich kaputt damit. Ich finde deinen Eifer zwar sehr Vorbildlich, aber er macht dich auch kaputt. Entspann dich jetzt und mach mal nichts. Oder geh zum Schloss wenn du unbedingt arbeiten willst"

"Nielle, wie oft noch? Ich geh nicht dahin"

"Und warum?", mit einem seufzen lässt Celadë den Kopf hängen. "Ich hab Hunger. Lässt du mich in die Küche?", mit einem brummen macht Nielle den Weg frei. Im Gesicht ein Blick der Celadë sagt, da.s.s Nielle sie in der Luft zerreißt wenn sie auch nur in die Nähe des Wohnzimmers geht. Doch trotz das sie es Unfair findet, hat Nielle recht. Die letzten Tage haben Celadë ohne Kraft gela.s.sen. Sie hat sich gerade mal aus dem Bett schleppen können bevor sie wieder wie seelenlos vor dem PC saß und auf den Bildschirm gestarrt hat. Die Erfolglose Suche hat ihre gesamte Kraft geraubt. Wenn sie nicht gerade vor dem PC sitzt merkt sie es umso mehr. Ihre Hände zittern und Celadë bringt nur knapp die benötigte Kraft auf um sich ein Brötchen zu machen. "Wenn es so weiter geht dann schleppe ich dich zum Arzt. Verstanden?" Stumm nickt Celadë ihrer besten Freundin zu, die in der Tür steht und sich das armselige Dasein vor ihr ansieht. "Danke. Und jetzt Ruh dich aus. Da kommt was großes auf dich zu"

"Hm?", verwirrt sieht Celadë zu Nielle, die direkt abwinkt. "Nichts, nichts. Entspann dich heute" Leicht verwirrt von der Aussage isst sie langsam ihr Frühstück. Nielle ist in der Zeit aus der Küche verschwunden. Es ist mittags, weshalb sie bestimmt in ihrem Zimmer sich vergraben hat und dort arbeitet. Wegen ihrer kraftlosigkeit schafft sie es nie vor mittags aufzuwachen und etwas zu machen. Dafür ist sie bis drei Uhr morgens wach. Wie Celadë ihr Frühstück am Mittag gegessen hat, schleppt sie sich zurück in das Gästezimmer. Zum aufräumen hat sie keine Zeit, weshalb sich Klamotten, neu gekaufte Sachen und leere Kartons überall im Zimmer befinden. Kaum unterschied zum Rest der Wohnung. Mit einem lang gezogenen Seufzen schmeißt sie sich auf das weiche Bett. Bevor sie auch nur an die Fehlgeschlagenen Versuche eine Arbeit zu finden denken kann, holt der Schlaf sie schon ein.

Mehrere Stunden später reißt sie die Augen auf. Ein Blick zum Fenster verrät ihr das es der Morgen von nächsten Tag ist. "Habe ich wirklich so lange geschlafen?", murrt sie als sie sich den Kopf hält. Eine Morgenperson ist sie zwar nicht, aber einen gesamten Tag zu schlafen ist auch etwas viel. Mit einem gähnen verlässt sie das Zimmer in Richtung Küche, wo Nielle schon am kochen ist. "Guten Morgen"

"Morgen... Was gibt es zu essen?", müde lässt sie sich auf einen der Stühle am Tisch fallen. "Für mich gibt es Spiegeleier mit Speck. Und für dich... Einen Brief", bevor Celadë ihr Verwirrung aussprechen kann, legt Nielle einen Brief vor ihr. Wie sie das rote Siegel auf dem Briefumschlag sieht, wird sie auf einem Schlag wach. "Ein Brief vom König?!"

"Um genauer zu sein eine Einladung. Zu einem Frühstücken und einer Einführung ins Schlossleben"

"Du hast-"

"Nein ich habe nur dich für die Stelle beworben"

"Du hast was getan!?", geschockt starrt Celadë ihr in die Augen. "Hab ich dir nichts davon gesagt?", mit offenen Mund schüttelt sie den Kopf. "Ich habe dich für die Stelle im Stall beworben. Ich bin immer noch überzeugt das du da gut aufgehoben bist. Und wenn du unbedingt arbeiten willst ist es doch eine gute Möglichkeit"

"Warum?! Du weißt doch das ich da nicht hin will!"

"Gib mir einen guten Grund wieso und ich melde dich da wieder ab"

"Ich-... Du-... Er-... ARGH! Du hast gewonnen...", Celadë lässt sich schmollend gegen die Lehne fallen. Ihre beste Freundin hat sie auch noch im Schloss für die Stelle des Stallburschens beworben. "Na dann, mach doch fertig. Das Frühstück ist in 4 Stunden. Du solltest doch davor nochmal duschen. Sei mir nicht böse aber... die Sucherei macht sich riechbar" Knurrend macht sich Celadë auf ins Bad. Wenn sie es nicht verhindern kann, will sie sich jedenfalls nicht blamieren. Auch wenn das sehr einfach werden wird, da sie fast alles über das Schlossleben vergessen hat. Die zwei Jahre dazwischen erscheinen ihr wie ein Fluch. Erst das sie keine Stelle finden kann weil das letzte Jahr zu gut war, dann das sie jetzt zum Schloss muss ohne irgendwas zu wissen. Hätte Celadë die Entscheidung zur Stadt zu gehen früher gemacht, wäre das alls nicht pa.s.siert. Dann hätte sie jetzt schon einen Job hinter der Ka.s.se oder in einer Praxis oder sonst wo wo sie eben hin will. Wie das warme Wa.s.ser auf ihr herunter pra.s.selt geht sie noch einmal alles durch, was sie über das Schlossleben weiß. Ihr Kopf fühlt sich so leer an wie Celadë sich dazu zwingt die ganzen Sachen wieder zu wissen. Wie ihr Kopf von dem ganzen Denken weh tut, gibt sie auf. Es hat keinen Sinn weiter sich zu zwingen. Sie hat es vergessen und das muss sie einsehen. Celadë hofft nur, da.s.s nicht all zu viel Vorwissen gefragt ist. Frisch gewaschen verlässt sie das Bad. "Wie viel Zeit habe ich noch?"

"Bisschen mehr als drei Stunden"

"Wie lange bis zum Schloss"

"Das Schloss ist eine halbe Stunde von der Stadt entfernt. Du denkst doch jetzt wirklich nicht daran alles durchzugehen?"

"Was soll ich sonst tun!?"

"Celadë, ich habe mir schon denken können das du alles vergessen hast. Ich habe das ihren indirekt gesagt. Deswegen auch die kleine Einführung"

"Danke", Celadë setzt sich neben Nielle an den Tisch. Ihre vor Scham rot gefärbten w.a.n.gen kann sie nicht verstecken. "Entspannt dich. Es wird alles gut, okay?"

"Ich hoffe das... Ich hoffe das ich mich nicht total blamiere. Weil dann kann ich es total vergessen einem Job zu finden", seufzt sie und gräbt ihr Gesicht in ihre Handfläche. Der einzige Gedanken den sie hat: Nur nicht blamieren.