Collecting Teardrops - 14 Kapitel 13
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14 Kapitel 13

"Einen Moment...", Celadë blättert in dem kleinen Notizbuch was sie immer bei sich hat. Nach einem kurzen Suchen hat sie auch schon die heutigen Termine des Prinzens gefunden, "Eine Politik Stunde um 11, Reitunterricht um 14 Uhr und am Abend ab 18 Uhr Begrüßung der Gäste König Ray und Prinzessin Etoch aus dem benachbarten Königreich"

"Ugh... Schon wieder?"

"Uhm... Ich kann d"

"Nein, nein! Nett gemeint aber nein. Ich muss wohl... Sonst kommen die noch einmal. Muss ich wohl durch", genervt legt der den Kopf auf den Tisch. "Eure Hoheit... dürfte ich fragen wieso Sie die Gäste nicht empfangen wollen?"

"Mein Vater denkt immer noch er könnte versuchen das ich sie heiraten werden anstatt... jemanden anderen. Er kann es aber nicht offiziell machen wegen den Gesetzen. Deswegen so. Und das nervt langsam. Ich habe mich entschieden, und zwar nicht für ihr sondern für jemanden anderen"

"Soll ich ein Treffen mit dieser Person arrangieren?", er hebt den Kopf und lehnt sich gegen den Stuhl. Mit einem grinsen betrachtet er sie kurz. "Musst du nicht. Ich sehe diese Person sowieso täglich. Da ist ein Treffen nicht nötig", Celadë nickt und sieht aus dem Fenster. Das Zimmer des Prinzens liegt genau so, das er direkt auf die Koppel und die Ställe sehen kann. Es ist noch eine halbe Stunde Zeit bis zum Politik Unterricht. Da ihr keine weiteren Aufgaben gegeben wurden, steht sie neben der Tür und wartet auf seine Anweisungen. Der Prinz wendet sich zu der Werkbank in seinem Zimmer. Sie ist noch nicht lange da, da Celadë das Zimmer noch nicht ohne ihr kennt. Was er aber mit einer Werkbank in seinem Zimmer will, ist und bleibt ihr ein Mysterium. "Denkst du nicht auch, da.s.s es besser wäre, wenn du hier im Schloss wohnst?"

"W-warte was?!" "Ich meine das ernst. Du wärst direkt hier am Morgen, könntest sofort auf meine Anforderungen reagieren und es wäre nicht so schlimm wenn du mal verschläfst"

"Ich... muss darüber erst nachdenken Eure Hoheit"

"Das war kein Angebot, das war eine Ansage", am liebsten würde Celadë ihm das grinsen mit einer saftigen Bemerkung aus dem Gesicht wischen. Aber das hat sie schon einmal Ärger eingebracht. Auch wenn es nicht direkt deswegen war, teilweise muss es ja dazu beigetragen haben. "Ja Eure Hoheit", grummelnd sieht sie auf ihre Füße. Wieso muss er sie immer so herum schieben? Schön und gut das er der Prinz ist, aber irgendwann mal muss auch Schluss sein. Es gibt auch für einen Prinzen Grenzen, und diese hat er bei ihr bald erreicht. Bald ist ihr wirklich alles egal. Dann sagt sie es ihm direkt ins Gesicht. Sei es vor dem König wenn es sein muss. "Gut... Du kannst deine Sachen hierher bringen wenn ich für die Reitstunde weg bin. Dauert ein bisschen länger deswegen kannst du dir Zeit la.s.sen"

"Das ist sehr großzügig von Euch"

"Dank mir nicht. Ich will nur nicht das dir langweilig wird" Damit es dir nicht langweilig wird... Der Satz bleibt Celadë im Kopf stecken. Kann ihm doch egal sein ob sie was zu tun hat oder nicht. Sie ist nur seine Angestellte. Nicht seine Liebhaberin oder sonst was. Brummend packt sie die letzten Sachen in ihren Koffer. Und jetzt muss sie ihn auch noch jede Minute des Tages aushalten. Da wäre ein Handbuch für den Prinzen sehr hilfreich. Schade das es sowas nur für Geräte gibt, und nicht auch für Menschen. Würde einiges leichter machen. Grummelnd schleppt sie ihre Koffer in das Zimmer. Der Prinz ist noch immer beim Reitunterricht. Celadë hat also noch Zeit ihre Koffer auszupacken und zum Stall zu gehen. Langsam muss sie nicht mehr dreimal nachdenken um welche Ecke sie jetzt gehen muss um am schnellsten aus dem Schloss zu kommen. In den acht Tagen seit dem sie schon an seiner Seite arbeitet hat er die etliche Male die Gänge des Schlosses hoch und runter gehetzt. Sei es für eine Ta.s.se Kaffee, ein Buch oder einfach nur ein Oberteil. Zwar nervt sie das ein bisschen nur für solche kleinen Aufgaben weggeschickt zu werden, aber das ist eben ihr Job. Kleine Aufgaben direkt vom Prinzen zu erledigen um ihm keine Umstände zu bereiten. Zum Glück ist er erstaunlich selbstständig und macht vieles selbst. Celadë muss ihn manchmal von einigen Sachen zurückhalten. Auch wenn er so selbstständig ist muss doch daran gedacht werden, das er der Prinz ist. Auch wenn sie es ihm lieber machen la.s.sen will. Das Protokoll sagt so, und sie will nicht wieder Ärger deswegen kriegen. Nicht schon wieder riskieren den Job zu verlieren. Genau pünktlich erwischt sie den Prinzen am Stall. Ein Blick auf die Uhr verrät ihr das es bald Zeit wird, die Gäste zu empfangen. Anscheinend weiß der Prinz das auch, denn er gibt ihr einen schuldigen Blick als er an ihr vorbei stürmt Richtung Schlosseingang. Sie stöhnt auf und holt seinen Anzug für die Veranstaltung. Was macht er immer das er jedesmal mindestens eine Stunde zu spät dran ist? Wie der Anzug auf seinem Bett liegt hat sie ihre Arbeiten beendet. Normalerweise soll sie ihm noch beim anziehen helfen, doch der Prinz weigert sich strikt dagegen. Und Celadë darf bei dem Empfang nicht teilnehmen. Es ist ein privater Empfang zwischen Freunden. Also sitzt sie am späten Abend in ihrem neuen Zimmer und beschäftigt sich selbst mit einem Buch. Da sie später noch Aufgaben zu erledigen hat, darf sie noch nicht schlafen gehen. Erst wenn der Prinz schlafen geht, ist sie von ihren Aufgaben befreit. Es dauert erstaunlich kurz als sie leise eine Tür hören kann. Anscheinend versucht sich jemand hier rein zu schleichen. Mit einem kleinen Dolch bewaffnet öffnet sie ihre Tür ein kleines bisschen. Zu ihrem erstaunen ist es der Prinz der sich in sein Zimmer schleichen will und nicht irgendwer, der etwas wertvolles in den Gemächern finden will. "Eure Hoheit?", verwirrt öffnet Celadë die Türe ganz. In dem Moment zuckt er sichtbar zusammen. "Oh uhm... Hi", er dreht sich langsam zu ihr um. "Wieso seid Ihr schon wieder hier?"

"Es uhm... gab eine Planänderung. Was immer du auch tust, geh nicht in den Versammlungsraum", mit einem nervösen Auftreten und einem durchaus schuldigen Blick ist sich Celadë sicher, da.s.s das Chaos in diesem Raum von ihm stammen muss. Seufzend schließt sie wieder die Tür. Ein Lachen kann sie sich nicht unterdrücken. Er verhält sich wie ein junges Kind in solchen Situationen.